Arbeitszeitmodell: Sklaverei 2.0

Denn der Vertrag, den H&M der jungen Frau vorlegte, war kein normaler Arbeitsvertrag. Die Firma nennt Mitarbeiter wie sie „Flexkräfte“. Zehn Stunden pro Woche sind ihr fest zugesichert. Der Rest läuft flexibel unter Mehrarbeit. In manchen Monaten arbeitet Nika nur zehn Stunden pro Woche, also 40 im Monat, in anderen sind es 100, manchmal auch 150. Nika holt eine Mappe mit den Lohnberechnungen. Sie zeigt auf den Nettoverdienst. „Nur zwei Beispiele aus dem vergangenen Jahr: Hier im Juni habe ich 440 Euro verdient, und im August waren es dann über 1.000. Da merkt man die Schwankungen sehr.“In guten Monaten kommt sie, die sparsam lebt, mit dem Geld über die Runden, in schlechten rutscht sie in den Dispo und ist auf die Hilfe ihres Freundes angewiesen. Er bürgt auch für die gemeinsame Zweizimmerwohnung in Hamburg.

via Arbeitszeitmodell: Bei Anruf Arbeit | ZEIT ONLINE.

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