Nordkorea dient USA als Vorwand für Aufrüstung in Asien

Die UN-Sanktionen gegen Nordkorea im vergangenen Jahrzehnt konnten Pjöngjang nicht davon abhalten, sein Nuklear- und Raketenprogramm auszubauen. Laut einem UN-Expertengremium nutzen die USA die Aktivitäten Nordkoreas lediglich als Vorwand, um in Asien aufzurüsten. „Es gibt ernsthafte Fragen über die Wirksamkeit der derzeitigen Sanktionen durch die Vereinten Nationen“, so die Experten in einem Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

„Die Sanktionen haben die Demokratische Volksrepublik Korea nicht davon abgehalten, ihre nuklearen und ballistischen Kapazitäten nach und nach zu verbessern und auszubauen“, so die Meldung, in der die offizielle Bezeichnung Nordkoreas verwendet wurde. Der UN-Sicherheitsrat arbeitet derzeit an einer Resolution, um Nordkorea für den Raketenstart am vergangenen Sonntag zu bestrafen. Einige Experten glauben, es handelte sich dabei um einen verschleierten Interkontinentalraketentest.

Der Sicherheitsrat sanktioniert Nordkorea seit dem ersten Atomtest im Jahr 2006. Am Montag sagte ein Pentagon-Sprecher, dass die USA und Südkorea formelle Gespräche über die Bereitstellung eines Terminal High Altitude Area Defense-Raketenabwehrsystems (THAAD) auf der koreanischen Halbinsel führen. Washington begründet diesen Schritt mit einer Abschreckung gegenüber Nordkorea, Russland und China sehen darin hingegen einen weiteren Schritt zu einer militärischen Eskalation in dem geteilten Land.

China fühlt sich zudem selbst durch die US-Raketen in der Region bedroht: „Durch die Verfolgung der eigenen Sicherheit sollten die Sicherheitsinteressen anderer Länder nicht beeinträchtigt werden“, sagte Chinas Sprecherin des Außenministeriums Hua Chunying in einer Erklärung. Einige politische Beobachter glauben, dass sich die USA kein bisschen für Nordkorea interessieren, sondern tatsächlich für Chinas rasant wachsenden wirtschaftlichen und militärischen Einfluss.

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